Förderung vielfältiger und integrativer Arbeitsplätze im audiovisuellen Sektor

Die europäischen Sozialpartner organisierten ein europäisches Rundtischgespräch zum Thema Eingliederung im audiovisuellen Sektor, um bewährte Praktiken im Bereich der Diversitätspolitik auszutauschen.

Förderung vielfältiger und integrativer Arbeitsplätze im audiovisuellen Sektor

Europäische Gewerkschaften und Arbeitgeber organisierten am 30. April 2024 in Berlin einen europäischen Rundtisch zum Thema Inklusion im audiovisuellen Sektor. Der runde Tisch war Teil eines zweijährigen, von der EU finanzierten Projekts, das darauf abzielt, die Fähigkeit der Branche zur Umsetzung von Diversitätsmaßnahmen zu verbessern.

Die Veranstaltung in Berlin war der letzte Rundtisch in einer Reihe von vier Rundtischen, die im Zeitraum 2023-2024 organisiert werden. Bei den ersten drei Rundtischgesprächen wurden Konzepte und Definitionen sowie Instrumente zur Überwachung der Vielfalt untersucht. Sie diskutierten auch über Intersektionalität, DEI-Strategien, die Bildungswege in den Sektor und Vielfalt auf dem Bildschirm. Die Ressourcen und Berichte der früheren Rundtischgespräche sind online verfügbar.

Von links nach rechts: Sarah Diedro Jordão (Moderatorin, DE&I-Beraterin und Podcast-Moderatorin), Emilio Papamija (Forschungsdirektor und Leiter der Trans-Repräsentation bei ODA, Spanien), Luke Meany (Policy Executive, Screen Producers Ireland), Lahoucine Grimich (Produzentin, Co-Präsidentin, Collectif 50/50, Frankreich) und Dr. Iva Krtalic (Leiterin Integration & Diversity of Content, WDR, Deutschland).

Bewährte Praktiken

In einer ersten Diskussionsrunde berichteten europäische Fachleute über bewährte Verfahren und ihr Engagement für einen Wandel in der Branche. Erkenntnisse des Observatorio de la Diversidad en los Medios Audiovisuales in Spanien, des Collectif 50/50 in Frankreich, des öffentlich-rechtlichen WDR in Deutschland und von Screen Producers Ireland ermöglichten es, verschiedene Schlüsseldimensionen der Diversitätspolitik anzusprechen und zu erörtern: die Einbeziehung von Fachkräften mit Behinderungen, die Vertretung von Transsexuellen, vielfältige Nachrichtenredaktionen und die Notwendigkeit, Stereotypen in der Darstellung entgegenzuwirken, die Auswirkungen von Datenbanken von Fachkräften mit unterschiedlichem Hintergrund und von Mentoring-Programmen.

Das zweite Panel beleuchtete die Situation in Deutschland. Dank der Teilnahme von wichtigen Branchenorganisationen wie Die Neuen deutschen Medienmacher*innen, ARD Degeto Film GmbH, Themis Vertrauensstelle e.V. wurden konkrete Instrumente und Transformationsprozesse diskutiert, ohne dabei die Herausforderungen zu verschweigen, die sich bei der Einführung neuer Protokolle und Arbeitsweisen häufig stellen. Björn Bohning, Geschäftsführer der Produktionsallianz, betonte den "permanenten Prozess" der Förderung von Vielfalt und erklärte, dass "die Förderung von Vielfalt und Inklusion andere Maßnahmen erfordert als nur die Bekämpfung von Diskriminierung". Matthias von Fintel, Fachbereichsleiter Medien, Journalismus und Film bei ver.di, fügte hinzu: "Wir alle wollen zu einem offeneren Produktions- und Arbeitsumfeld beitragen. [...] Wir brauchen einen echten Wandel, der mit einem Wechsel der Sichtweise einhergeht."

Was kommt als Nächstes?

Von links nach rechts: Daphné Tepper (Policy Director EURO-MEI, Belgien), Matthias von Fintel (Fachbereichsleiter Medien, Journalismus und Film, ver.di), Elena Kountidou (Geschäftsführerin, Die Neuen deutschen Medienmacher*innen), Djamila Benkhelouf (Referentin/ Diversity Management, ARD Degeto Film GmbH), Marina Fischer (Psychologin/ systemische Beraterin, Themis Vertrauensstelle e.V.) und Björn Bohning (Geschäftsführer, Produktionsallianz (Allianz Deutscher Produzenten - Film & Fernsehen e.V.)).
Von links nach rechts: Daphné Tepper (Policy Director EURO-MEI, Belgien), Matthias von Fintel (Fachbereichsleiter Medien, Journalismus und Film, ver.di), Elena Kountidou (Geschäftsführerin, Die Neuen deutschen Medienmacher*innen), Djamila Benkhelouf (Referentin/ Diversity Management, ARD Degeto Film GmbH), Marina Fischer (Psychologin/ systemische Beraterin, Themis Vertrauensstelle e.V.) und Björn Bohning (Geschäftsführer, Produktionsallianz (Allianz Deutscher Produzenten - Film & Fernsehen e.V.)).

Die europäischen Sozialpartner werden demnächst in eine Phase der Verhandlungen über einen europäischen Aktionsrahmen für Vielfalt und Integration im audiovisuellen Sektor eintreten, um gemeinsame Ziele festzulegen und Empfehlungen zur Verbesserung der Fähigkeit der Branche zur Umsetzung und Förderung von Diversitätsmaßnahmen vorzulegen.

Sie werden am 19. November 2024 eine Konferenz in Brüssel abhalten, um das Projekt abzuschließen und den Stand der Verhandlungen zu präsentieren.

Weitere Informationen über das Projekt, die Berichte über die Rundtischgespräche, die Aufzeichnung der Online-Rundtischgespräche und die Liste der europäischen Ressourcen, die im Laufe des Projekts gesammelt wurden, finden Sie auf der Website.

Dieses von der EU mitbegründete Projekt ist eine gemeinsame Initiative aller Sozialpartner, die den Ausschuss für den europäischen sozialen Dialog im audiovisuellen Sektor bilden: die Europäische Rundfunkunion (EBU), der Europäische Verband für audiovisuelle Produktion (CEPI), die Internationale Föderation der Filmproduzentenverbände (FIAPF), die Vereinigung der europäischen Radiosender (VRE), die Vereinigung der kommerziellen Fernseh- und Video-on-Demand-Dienste in Europa (ACT), die Europäische Journalistenvereinigung (EJF), die Internationale Schauspielervereinigung (FIA), die Internationale Musikervereinigung (FIM) und der Sektor Medien, Unterhaltung und Kunst von UNI Europa (EURO-MEI).

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