Schweiz: Hunderttausende Frauen streiken für die Gleichstellung der Geschlechter 

Schweiz: Hunderttausende Frauen streiken für die Gleichstellung der Geschlechter 

Mehr als 300.000 Frauen in der Schweiz gingen am 14. Juni für einen "feministischen Streik" auf die Straße und forderten "Respekt, mehr Lohn und mehr Zeit!"

Gleichberechtigung ist in dem wohlhabenden europäischen Land, in dem Frauen im Durchschnitt immer noch rund ein Fünftel weniger verdienen als Männer, noch lange nicht Realität. Bei Aktionen am Arbeitsplatz im ganzen Land und später bei Großkundgebungen forderten die Arbeitnehmerinnen gemeinsam Löhne und Renten in Würde, faire Arbeitszeiten und ein Ende von Diskriminierung und sexueller Belästigung.

In Luzern blockierten 25 Frauen mit ihren Kolleginnen und Kollegen zu Beginn des Arbeitstages den Eingang des Arbeitgebers SOS Cleaning. Sie protestierten für gleichen Lohn, gegen unbezahlte Reisezeiten, verspätete Lohnzahlungen, Barlohn und ein Ende von Mobbing und Diskriminierung. Im Anschluss an den Protest erklärte sich das Unternehmen bereit, die Forderungen der Streikenden zu erfüllen und eine Vereinbarung mit ihrer Gewerkschaft Unia zu unterzeichnen.

Frauen Betreuerinnen die in einem privaten Pflegeheim im Tertianum in Dotzigen im Kanton Bern arbeiten, haben ihre Mittagspause verlängert und der Geschäftsleitung ihren Forderungskatalog überreicht. Die Pflegekräfte kämpfen für mehr Personal und Respekt. In der Stadt La Chaux-de-Fonds verliessen am Nachmittag gleichzeitig über 50 Frauen aus verschiedenen Alters- und Pflegeheimen ihren Arbeitsplatz, um gemeinsam für bessere Bedingungen in ihrer Branche zu demonstrieren.

Einzelhandelsangestellte haben ebenfalls in mehreren Schweizer Städten protestiert, am stärksten in den wichtigsten Einkaufsvierteln von Lausanne und Genf. Unterstützt von der Unia kämpfen sie für bessere Löhne im Detailhandel, Vollzeitstellen und eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Im Kanton Waadt kämpfen die pharmazeutischen Assistentinnen und Assistenten für bessere Arbeitsbedingungen. Einige von ihnen, wie jene in Lausanne und Lutry, streikten, um auf ihre tiefen Löhne und ungerechten Arbeitsbedingungen aufmerksam zu machen und einen Gesamtarbeitsvertrag zu fordern. Obwohl ihre Arbeit mit grosser Verantwortung verbunden ist, erhalten sie nicht die Anerkennung, die sie verdienen.

Post- und Logistikmitarbeiterinnen haben mit ihrer Gewerkschaft syndicom landesweit Aktionen für die Gleichstellung der Geschlechter und die Lohngleichheit der Frauen durchgeführt, unter anderem vor dem Hauptsitz der SwissPost in Bern und den Briefzentren in Härkingen und in Mühlingen.

Am feministischen Aktionstag hat syndicom einen offenen Brief an das grösste Schweizer Telekommunikationsunternehmen Swisscom und forderte weitere Schritte zur Gleichbehandlung aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in diesem Unternehmen.

"Die massive Beteiligung am Frauenstreik am 14. Juni und die vielen kraftvollen Aktionen am Arbeitsplatz zeigen, dass die Frauen es leid sind, auf die Gleichstellung der Geschlechter zu warten. Regierungen und Arbeitgeber müssen jetzt handeln, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern - und wir werden mit unseren Mitgliedsgewerkschaften in der Schweiz und auf der ganzen Welt zusammenstehen, um Respekt, Rechte und gleichen Lohn für Frauen zu fordern" sagte UNI Global Alke Boessiger, stellvertretende Generalsekretärin der Union bei der Demonstration in Lausanne.

 

Foto von Rebecca Lena, weitere Bilder finden Sie hier.

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