Erster Workshop zur Unterstützung von Tarifverhandlungen zwischen mehreren Arbeitgebern: Fokus auf den belgischen Finanzsektor

Belgien ist weithin bekannt für sein starkes und solides Tarifverhandlungssystem, bei dem die sektorale Ebene eine wichtige Rolle spielt. Ob Sie nun bei der ING, der KBC oder der BNP Paribas arbeiten, für Sie gelten dieselben grundlegenden Rechte in Bezug auf Arbeitszeit, Lohn und Leistungen.

Leider sind die Banken in Belgien immer weniger bereit, ehrgeizige Vereinbarungen im Bankensektor zu treffen. Sie wollen auf Unternehmensebene verhandeln, d.h. für jede Bank einzeln. Dies wäre ein Rückschritt für die Arbeitnehmer. Branchentarifverträge gewährleisten Gleichbehandlung und faire Bedingungen, die durch Verhandlungen auf Unternehmensebene nicht erreicht werden können.

Um dem entgegenzuwirken, haben UNI Europa und ihre belgischen Mitgliedsorganisationen Strategien zur Stärkung und Entwicklung von Tarifverhandlungen mit mehreren Arbeitgebern in diesem Sektor entwickelt und in diese investiert. Teilnehmer aus Gewerkschaften wie BBTK-Setca, ACV Puls, CNE und ACLVB-CGSLB kamen am 26. und 27. April in einem von UNI Europa geleiteten Workshop zusammen, um Strategien für Verhandlungen mit mehreren Arbeitgebern zu diskutieren und zu entwickeln. Während der zweitägigen Veranstaltung untersuchten die Teilnehmer die Machtdynamik innerhalb des Sektors, die den Gewerkschaften zur Verfügung stehenden Machtressourcen und mögliche Strategien zur Entwicklung der sektoralen Ebene von Tarifverhandlungen.

Gareth Murphy von der FSU Irland nahm ebenfalls an dem Workshop teil und stellte die Arbeit des irischen Finanzsektors bei der Einbindung der Mitglieder in Gewerkschaftsaktivitäten und Tarifverhandlungen auf Unternehmensebene vor.

Dieser Workshop fand im Rahmen des von der EU finanzierten Projekts "Level-up" statt, das sich auf Verhandlungen zwischen mehreren Arbeitgebern und die Förderung des Dialogs und der Zusammenarbeit zur Stärkung der sektoralen Tarifverhandlungen konzentriert.

Sie können auch mehr über den zweiten und dritten Workshop erfahren.