Organisation von Fernarbeitern

Wenn die Gewerkschaften nach der Einführung der COVID wirksam organisieren wollen, müssen sie sich mit den digitalen Zugangsrechten befassen, sich in der digitalen Organisationsarbeit engagieren, die Gewerkschaftsstrukturen und die Kommunikation modernisieren und solide Tarifverträge aushandeln.

Organisation von Fernarbeitern

Die Zunahme der Fernarbeit seit der COVID-19-Pandemie hat einigen Beschäftigten Vorteile gebracht - weniger Pendeln, bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben -, aber auch Herausforderungen für die Gewerkschaften und ihre Fähigkeit, die Beschäftigten zu erreichen und zu organisieren. Digitale Zugangsrechte, digitale Organisierung, die Modernisierung der Gewerkschaftsstrukturen und der Kommunikation sowie solide Tarifverträge spielen hier eine zentrale Rolle.

Dies war das Ergebnis des ersten Workshops der kürzlich durchgeführten gestartet UNI Europa Finance & ICTS EU-finanziertes Projekt ARCO ("Addressing Remote work through Collective bargaining and Organising"). Eine bunt gemischte Gruppe von 30 Gewerkschaftern aus mehreren Ländern tauschte sowohl erfolgreiche Praktiken als auch warnende Geschichten aus ihren Sektoren und Gewerkschaften aus. Die TeilnehmerInnen unterstrichen insbesondere die Bedeutung sektoraler Ansätze bei der Auseinandersetzung mit der Realität der Telearbeit, vor allem im Hinblick auf die ins Stocken geratenen branchenübergreifenden EU-Verhandlungen. Sie endeten Ende 2023 nach zehnmonatigen Gesprächen, als sich die Arbeitgeber nicht auf eine Vereinbarung einigen konnten.

Digitales Organisieren

Die Teilnehmer sprachen die Herausforderung der digitalen Gewerkschaftszugangsrechte an und betonten die Bedeutung der Einhaltung der Datenschutzgrundverordnung in einem zunehmend virtuellen Arbeitsumfeld. Auf der Seite der Organisationsarbeit wurden soziale Medien und digitale Tools zur Verbesserung der Sichtbarkeit der Gewerkschaft und der Verbindung zu den Arbeitnehmern als unverzichtbar für eine wachsende Zahl von Gewerkschaftsmitgliedern angesehen.

Agnieszka Piasna, leitende Forscherin beim ETUI, betonte, dass Fernarbeit zwar Herausforderungen mit sich bringe, aber auch als Chance gesehen werden könne. Sie hat zur Bildung von Online-Gemeinschaften geführt, und seit der Pandemie hat die Gewerkschaftsdichte unter den Fernarbeitern zugenommen.

Unter Hinweis auf die EU-Mindestlohnrichtlinie und ihr Ziel einer 80-prozentigen Abdeckung durch Tarifverhandlungen sprach sich UNI Europa Regionalsekretär Oliver Roethig für umfassende und solide Tarifverträge aus, die der sich entwickelnden Dynamik der Telearbeit Rechnung tragen. Starke Vereinbarungen und die Nutzung bereits bestehender Online-Gemeinschaften und gewerkschaftlich organisierter Fernarbeitskräfte werden es den Gewerkschaften ermöglichen, ihre Sichtbarkeit zu erhöhen und Mitglieder zu gewinnen.

Tagungen und Veranstaltungen

2024

14

Mai

PHSDialogue-Projekt: 1. Plenarsitzung des PHS-Sozialdialogs in Brüssel am 14. Mai

14. Mai 2024, 9h-16h MEZ | UNI Europa & EFSI-Büros in Brüssel

- Gemeinsame Vorbereitungssitzung von UNI und EFFAT (vormittags, Büro UNI Europa )
- 1. Plenarsitzung des PHS-Sozialdialogs (Nachmittag, EFSI-Büro)

UNI Care Europa-Mitgliedsorganisationen können sich mit dem nachstehenden Anmeldeformular anmelden.

22

Mai

Geschützt: Handel und Tourismus EBR-Netzwerk - 22. Mai 2024

Handel

22

Mai

Treffen des EBR-Netzwerks für Handel und Tourismus